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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 85

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Albrecht Ii, 1438—1439 und Friedrich Hi. 1440 — 1493. 85 zu Basel versammelt toar, den Hussiten den Kelch beim Abendmahl bewilligen müssen. Sigmund konnte nun endlich in Prag als König einziehen; aber^2*^ ein Jahr darauf starb er. Da er keinen Sohn hinterließ, fielen seine Lande, ^1437. Ungarn und Böhmen nebst Mähren und Schlesien, an seinen Schwiegersohn Albrecht von Österreich, der auch deutscher König wurde. 3. Die Habsburger bis auf Maximilian I. 1438 — 1519. Albrecht Ii. 1438-1439 «nd Friedrich Iii. 1440-1493. § 88. Deutschland unter Albrecht Ii. und Friedrich Iii. Albrecht Ii., Albrecht n. der erste in einer nunmehr fast ununterbrochenen Reihe habsbnrgischer Herrscher, starb nach kurzer Regierung. Ihm folgte als deutscher König sein Vetter Friedrich von Steier- Friedrich m. mark als Friedrich Iii., der auch die römische Kaiserkrone erhielt. Er hat am längsten von allen deutschen Königen, 53 Jahre lang, regiert, war aber einer der untüchtigsten. Während er fest auf die Zukunft seines Hauses hoffte und selbst die Vokale des Alphabets A. E. I. O. U. so deutete: Alles Erdreich ist Österreich untertan, vermochte er nicht einmal in seinen Erblanden Österreich und Steiermark sich immer gegen Aufstande und fremde Angriffe zu behaupten. Böhmen und Ungarn vollends, die Albrecht Ii. für Habsburg gewonnen hatte, rissen sich jetzt los und wählten einheimische tapfere Könige. Im deutschen Reiche aber herrschten Verwirrung und Zerrüttung, Krieg und Fehde. Während es um Deutschlands Einheit so traurig bestellt war, erstarkten die Nachbarn. Die größten Gefahren drohten dem Reiche von den Türken im Südosten, von dem neugegründeten Reiche Burgund im Westen. § 89. Die Türken. Die osmanischen Türken, so benannt nach einem ihrer ersten Sultane, Osman, stammten aus Turan, waren im dreizehnten Jahrhundert nach Kleinasien eingewandert und hatten es allmählich erobert. Darauf überschritten sie den Hellespont und bedrängten die griechischen Kaiser so sehr, daß diesen schließlich allein Konstantinopel und dessen nächste Umgebung blieb. In jener Zeit sahen die Griechen hilfesuchend

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 86

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
86 Die Zeit der zunehmenden Auflösung der Reichs 1273 —1519. nach Westen; griechische Gelehrte wanderten nach dem Abendlande aus und verbreiteten die Kenntnis der griechischen Sprache, die dort allmählich verloren gegangen war; man verhandelte sogar über eine Einigung der v°?K°nse-griechischen und der römischen Kirche. 1453 endlich fiel auch Konstan-1453 tino^et in die Hand der Türken; das oströmische Kaisertum, welches das weströmische um fast 1000 Jahre überlebt hatte, hörte auf zu existieren. Die Osmanen blieben auch ferner ein eroberndes Volk. Den Kern ihrer Truppen bildeten die Ja nitscharen. Diese bestanden ursprünglich aus gefangenen oder unterworfenen jungen Christen, die gezwungen wurden zum Islam überzutreten und dann dessen eifrige Vorkämpfer wurden; in ihnen besaß der Sultan ein stehendes Heer, während damals noch fast alle anderen Staaten Europas mit Söldnern auskamen, die auf bestimmte Zeit angeworben wurden. Burgund. § 90. Karl der Kühne von Burgund. Während die Türken an den Grenzen Ungarns erschienen, entstand an der deutschen Westgrenze ein Staat, der ebenfalls für Deutschland gefährlich zu werden drohte. Die Herzöge aus dem Hause Burgund, einer Seitenlinie des in Frankreich herrschenden Hauses Valois, hatten es verstanden, durch Erbschaft. Kauf oder Vertrag zu ihrem Stammlande an der Saone die Gebiete zu gewinnen, welche etwa die heutigen Niederlande, Belgien und das nördlichste Frankreich ausmachen, Gebiete, reich an Bevölkerung und Karl der Wohlstand, mit einem blühenden Ackerbau, Gewerbe und Wandel. Karl der Kühne, der damalige Herzog von Burgund, war einer der glänzendsten und ehrgeizigsten Fürsten Europas. Da fand Karl ein unerwartetes Ende. Er hatte sich in einen Kampf mit den Schweizer Eidgenossen eingelassen. Aber diese schlugen sein Ritterheer in zwei blutigen Schlachten, rückten dann in das von Karl besetzte Lothringen ein und brachten ihm 1477 in der Winterschlacht von Nancy eine dritte Niederlage bei. Karl selbst fiel; er hinterließ nur eine Tochter Maria. Gegen sie erhoben sich Karls des Kühnen Gegner, vor allem Ludwig Xi., der verschlagene und treulose König von Frank-Maximttianreich. Da reichte diese dem Kaisersohn Maximilian ihre Hand; ihm Burgund gelang es, im Kampfe mit Frankreich zwar nicht Burgund, aber doch die Niederlande zu behaupten. Mit jener Heirat begann eine Periode des Emporsteigend für das Haus Habsburg, das durch eine Reihe weiterer glücklicher Familienverbindungen sich zu der Stellung einer europäischen Großmacht emporschwang.

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 101

1909 - Leipzig : Hirt
11. Der Berliner Kongreß. 101 setzt und es verliert, wenn das Unternehmen mißlingt. Aber auch die Unternehmer selbst hatten Schuld an der Unzufriedenheit der Arbeiter. Aus allen Gegenden zogen sie fremde Arbeiter heran, ohne für deren ausreichende Wohnungsgelegenheit zu sorgen. In Baracken und Kosthäusern Hausenweise untergebracht, von ihrer Verwandtschaft, ihrer Heimat getrennt, entbehrten die Arbeiter der nötigen Ruhe und Pflege nach vollbrachter Arbeit. So sind die Arbeiterbaracken die Brutstätten der Sozialdemokratie geworden. Der Niedergang der Industrie machte die Unzufriedenheit noch größer. Wo die Fabrikherren sich nicht damit begnügten, den Arbeitern ihren Lohn zu zahlen, sondern für gute Wohnungen sorgten und sonstige Wohlfahrtseinrichtungen schufen, wie Kranken- und Unfallkassen, schlug die Sozialdemokratie nicht Wurzel. Unter den Arbeitgebern, die vorbildlich durch ihre Arbeiterfürsorge gewirkt haben, sind an erster Stelle zu nennen die Firma Krupp in Essen und Graf Ballestrem in Schlesien, Hösch, Schleicher-Schüll und Schöller in Düren, Brandts in München-Gladbach, Stumm in Neunkirchen, Villeroy & Boch in Mettlach. Allgemeine Entrüstung im deutschen Volke erregten zwei Attentate auf das Leben des 81jährigen Kaisers im Jahre 1878, von denen das zweite eine mehrmonatige Dienstunfähigkeit des allbeliebten Monarchen zur Folge hatte. Die deutsche Industrie beteiligte sich an der Weltausstellung in Paris 1878 und erzielte rühmliche Anerkennung. Von da ab datiert ein Wiederaufschwung von Handel und Verkehr, der bis 1883 anhielt1' Das Jahr 1878 brachte den Abschluß eines Krieges zwischen Rußland und der Türkei (1877—1878). Bis auf Prinz Eugen hatte sich vornehmlich Österreich der schweren Aufgabe angenommen, Europa gegen die Osmanen zu schützen. Nachdem die Kraft der Osmanen nicht mehr zu fürchten, trat Rußland auf den Plan. Schon Katharina Ii., als Gegnerin Friedrichs des Großen bekannt, träumte von der Eroberung Konstantinopels. Die Erfolge in dem griechischen Befreiungskämpfe (S. 57) schienen dieses Ziel in nächste Nähe zu rücken, aber der Krimkrieg (S. 76) warf Rußland wieder weit vom Ziele zurück. Da versuchte es 1877 von neuem sein Glück. Die Türkei wehrte *) Albrecht Wirth, Weltgeschichte der Gegenwart S. 22 belegt die Umsätze des Welthandels durch Zahlen: Das Jahr 1877 zeigt eine Abnahme von 69 Million, das Jahr 1878 eine Zunahme von 1407 Million Mark. 11. Der Berliner Kongreß.

4. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 102

1909 - Leipzig : Hirt
102 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. sich mannhaft. Der Krieg wurde zugleich in Armenien und Bulgarien geführt. Als die Russen Plewna in Bulgarien genommen und deu Durchzug ' durch den Schipkapaß des Balkangebirges erzwungen hatten, stand ihnen der Weg nach Konstantinopel offen. Nun mischten sich die Engländer ein. Sie erschienen mit einer starken Flotte an den Dardanellen und erklärten, sobald ein russisches Kreuz auf der Hagia Sophia erscheine, würden sie auf die Russen schießen. Auch Österreich erhob Einspruch. Dadurch kam ein vorläufiger Friede zu San Stefano (südlich von Konstantinopel am Marmara-Meer) zustande; aber die Entscheidung wurde einem Kongreß der europäischen Großmächte vorbehalten. In Berlin trat er zusammen. Fürst Bismarck führte den Vorsitz. Rumänien und Bulgarien wurden als unabhängige Staaten zwischen Rußland und die Türkei gestellt. Bulgarien blieb der Türkei vorläufig tributpflichtig. ,Das armenische Erserum, das die Russen erobert hatten, wurde den Türken zurückgegeben, dagegen verblieb Kars im Kaukasus den Russen, die daraus eine starke Festung schufen. Montenegro und Serbien wurden ebenfalls unabhängig von der Türkei. Bosnien und die Herzegowina wurden österreichischer Verwaltung übergeben, Thessalien und Epirus an das Königreich Griechenland abgetreten. Der Türkei verblieben in Europa nur noch die Provinzen Albanien, Rnmelien und Mazedonien, das Stammland Alexanders des Großen. England ließ sich die Insel Cypern gegen eine Geldentschädigung von der Türkei abtreten und versprach dafür Schutz gegen etwaige russische Eroberungsversuche. Die Fürsten von Rumänien, Serbien und Bulgarien haben später den Königstitel angenommen, Ostrumelien steht unter bulgarischer Verwaltung, , Bosnien und die Herzegowina hat Österreich seinem Staatsgebiete vollständig einverleibt (1908). Der Berliner Kongreß hatte verhindert, daß Rußland Länderzuwachs auf der Balkanhalbinsel erhielt. Die russische Mißstimmung richtete sich gegen den Vorsitzenden des Kongresses, obschon das Deutsche Reich von der türkischen Beute weder etwas beansprucht noch erhalten, sondern als neutrale Macht die Gegensätze nur auszugleichen gesucht hatte. Der russische Zar zog sich vom Dreikaiserbund zurück; darauf schloß das Deutsche Reich mit Österreich und Italien den Dreibund. Bismarck hat es trotzdem verstanden, auch das Verhältnis zu Rußland wieder freundlicher zu gestalten und 1884 den sogenannten Rückversicherungsvertrag auf sechs Jahre zu schließen. Die Vereinbarung lautete dahin, daß Rußland neutral bleiben solle, wenn das Deutsche Reich von Frankreich angegriffen werde, dafür würde das Deutsche Reich bei einem Angriff Österreichs auf Rußland nicht eingreifen. Nach Ablauf der sechs Jahre wurde der Vertrag nicht erneuert; Rußland näherte sich der Französischen Republik, mit der am Schluß des Jahrhunderts ein festes Bündnis zustande kam, das der Zweibund genannt wird.

5. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 57

1909 - Leipzig : Hirt
4. Überblick über die europäischen Großstaateil. 57 Kabinetts, das früher neben dem Ministerium bestand und dessen Tätigkeit häufig lahmlegte. Die Kunst verdankt ihm den Bau des heutigen Alten Museums in Berlin, das er mit Kunstwerken ausstattete, und das Grabmal der Königin Luise im Mausoleum zu Charlottenburg, von dem Bildhauer Christian Rauch ausgeführt, gleichzeitig ein Denkmal der Pietät gegen seine verstorbene Gemahlin. Demselben Meister hat er den Austrag zu dem Reiterstandbilde Friedrichs des Großen gegeben. In seiner äußern Erscheinung lag etwas Imponierendes. Er war von hoher Gestalt; sein Antlitz trug den Ausdruck des Ernstes und der Milde, sein Blick war fest, klar, ruhig, offen und wahr, immerdar der Spiegel seines Innern. In der Bewegung seines Körpers lag hohe Würde, sein Gang war fest, ruhig und sicher, bis in sein Alter rüstig und kräftig. In seiner Kleidung wie in seinem ganzen Wesen liebte er die Einfachheit. Gewöhnlich trug er einen blauen Oberrock bis oben zugeknöpft und eine einfache Landwehrmütze. Im Jahre 1840 starb er im Alter von siebzig Jahren. An der Seite seiner Gemahlin Luise in der Königlichen Grabkapelle zu Charlottenburg wurde ihm das Grab bereitet. / 4. Überblick über die europäischen Grotzsiaaten mit Ausschluß Preußens während dieses Zeitraumes. England. In England erlangten. die Katholiken durch die unablässigen Bemühungen Daniel O'connells und durch das wohlwollende Entgegenkommen des Ministerpräsidenten Lord Wellington, des Siegers von Waterloo, Gleichstellung mit den Mitgliedern der anglikanischen Hochkirche und dadurch Zutritt zum Parlament sowie zu allen Staatsämtern. Als 1837 König Wilhelm Iv. ohne männliche Nachkommen starb, folgte in England seine Tochter Viktoria, die bis 1901 regierte. In Hannover, wo weibliche Thronfolge nicht zulässig war, folgte des Königs Bruder Ernst August. England verlor dadurch feinen Sitz auf dem Deutschen Bundestage. ' Rußland hatte einen Ausstand in Polen niederzuwerfen und vereinigte sich mit Frankreich und England zum Schutze der Griechen gegen die Türkei. Griechenland, das seit der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1458 zum Türkischen Reiche gehörte, hatte feit 1821 um seine Unabhängigkeit gekämpft. Die Befreiung gelang erst, als die genannten fremden Mächte in den Kampf eintraten. In der Bucht von Navarino in Messenien unterlag die türkisch-ägyptische Flotte der englisch-französischen. Dem Landkrieg machte ein russisches Heer durch Besetzung von Adrianopel ein Ende. Die Türkei erkannte die Unabhängigkeit Griechenlands an. Griechenland ein Königreich. Durch Übereinkunft der Mächte zu London im Jahre 1830 wurde Otto, der zweite Sohn des Königs

6. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 77

1909 - Leipzig : Hirt
9. Überblick über die wichtigsten Ereignisse in den Hauptstaaten. 77 gewiesen wurde, erklärte er der Türkei den Krieg. England und Frankreich traten auf die Seite der Türken, Österreich und Preußen blieben neutral. Bemerkenswert in diesem Feldzuge ist die von den Franzosen mit großer Tapferkeit ausgeführte Eroberung des Kriegshafens Sewastopol auf der Halbinsel Krim und die Erstürmung des Malakowtnrmes. Die Russen retteten ihre Waffenehre durch die Einnahme der starken armenischen Festung Kars. Nach dreijährigem Kampfe wurde 1856 zu Paris der Friede geschlossen. Rußland gab Kars zurück, erhielt dafür das verlorene Sewastopol; das Schwarze Meer wurde den Handelsschiffen aller Völker geöffnet; Rußland verpflichtete sich, im Schwarzen Meere nicht mehr Kriegsschiffe zu halten als die Türkei, auch wurde den russischen Kriegsschiffen die Fahrt durch den Bosporus und die Dardanellen untersagt. Die christliche Bevölkerung der Türkei wurde unter den Schutz der Großmächte — nicht Rußlands allein — gestellt; der Sultan sicherte ihnen gleiche bürgerliche Rechte wie den mohammedanischen Untertanen zu. Frankreichs Kriegsruhm war durch den Krimkrieg bedeutend gestiegen, der russische gesunken. Rußland hatte Hilse von Österreich erwartet als Gegenleistung für die Unterstützung bei der Niederwerfung des ungarischen Aufstandes. Die österreichisch-russische Waffenfreundschaft, die die preußische Regierung stets gehemmt und zu dem Vertrage von Olmütz genötigt hatte, war in die Brüche gegangen. Englands auswärtige Politik hat große Erfolge zu verzeichnen, die auch den übrigen Mächten teilweise zugute gekommen sind. Ihr ist zu danken, daß China einige Häfen dem europäischen Handelsverkehr öffnete. Die Veranlassung dazu ist nicht rühmlich. Der Vizekönig von Kanton in China hatte ein strenges Verbot gegen den Opiumhandel erlassen. Seitdem wurde Opium durch englische Schiffe eingeschmuggelt. Dies veranlaßte die chinesische Regierung zu einem Edikt, das die Auslieferung aller Opiumkisten anordnete. Englische Kaufleute wurden gezwungen, über 2000 Kisten Opium in den Kantonfluß zu werfen; zugleich wurde aller Handelsverkehr mit England abgebrochen. Daher entstand 1840 der sogenannte Opiumkrieg, in dem die Chinesen schließlich unterlagen. Im Frieden mußte China 1841 Hongkong an England abtreten und fünf Häfen dem englischen Handel öffnen. Chinesische Übergriffe gegen fremde Kaufleute führten 1857 einen neuen Krieg Englands und Frankreichs gegen China herbei. In den Friedensbedingungen wurde beiden Nationen freier Handel zugestanden, die Duldung des Christentums und Zulassung von englischen und französischen Gesandtschaften am Hofe zu Peking ausbedungen. Mit Japan wurde 1860 ein Handelsvertrag geschlossen, der auch dieses Land dem englischen Handel öffnete. In Indien hatte eine Vereinigung von Kaufleuten, Ostindische Kompanie genannt, den Handel beherrscht und das Land im Einver-

7. Für Präparandenanstalten - S. 263

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 5. Die deutschen Kolonien. 263 regen. Die sonst trockenen Flußbetten schwellen dann plötzlich zu reißenden Strömen an. 3. Die Mitte, das Dämaraland, und der Nw bilden ein bis 2700 m ansteigendes Bergland mit halbkugelartigen Granitknppen und steil aufragen- den Hochlandsflächen wie dem 100 km langen, quellenreichen Waterberg, Klima und wirtschaftliche Verhältnisse sind ähnlich wie im Nämaland, von dem das Dämaraland durch höhere Niederschläge und ausgedehnte Dornbuschwälder unterschieden ist. 4. Das Owämboland und der Nordosten bilden eine Hochebene. Tropische Hitze und ausreichende Niederschläge versprechen den Pflanzungen Gedeihen. § 426. e) Wirtschaftliche Bedeutung. Die Kolonie hat ein ausgeprägtes Trockenklima. Deshalb ist man darauf bedacht, die Wasserstellen durch Stauwerke, Bohrungen und Artesische Brunnen stetig zu vermehren. Aus- gedehnt und zahlreich sind die Weiden für Rinder im N, für Schafe und Angoraziegen im S. Straußen- und Bienenzucht sind einträglich. Bei Bewässerung gedeihen Getreide, Gemüse, Südfrüchte, Tabak, Wein und Dattelpalmen. Die Tierwelt ist reich an Arten (Antilope, Zebra und Giraffe neben ihren Feinden Leopard, Hyäne und Schakal). Die schlimmste Plage des Landes sind Wanderheuschrecken und Termiten. Der Fischreichtum der Küstenströmung wird wegen der Hasenlosigkeit nur von Hottentotten in der Walfischbai ausgenutzt. Bodenschätze (Kupfer, Eifeu und Spuren von Gold) sind gefunden; die Diamanten liefern einen erfreulichen Ertrag. Abgebaut wird Kupfer in den Otäwigrnben. Der wüste Küstenstrich, der das Innere vom Meere trennt, zwingt hier geradezu zur Anlage von Eisenbahnen. Eine Bahn führt von Swakopmnnd nach Otäwi, eine andere nach Windhnk; letztere soll fortgeführt werden bis Keetmanshoop. Diese Strecke ist heute noch die große Treckstraße der Ochsenkarren. Auch von der Lüderitzbncht geht eine Bahn nach Keetmanshoop. Ausgeführt werden Straußenfedern, Häute, Hörner, Guano, Diamanten, Kupfererze; eingeführt Eisenwaren, Holz, Bier, Kleider, Tabak, Lebens- mittel. — Die Dampferverbindung wird nach Bedarf durch die Woermaun- Linie in 20tägiger Fahrtdauer wahrgenommen. Die Besiedlung durch Deutsche nimmt zu; vor allem wird danach ge- strebt, deutsches Familienleben zu begründen. Wegen ihres gesunden Klimas kann dieses Laud eine echte Siedeluugskolonie werden. § 427. 6) Bevölkerung. ^Die spärliche Bevölkerung ist sehr verschieden; die Eingeborenen kommen an Zahl den Bewohnern des Bremer Staats- gebietes gleich. 1. Groß-Nämaland nehmen neben wenigen Buschmännern viehzüchtende gelbe Hottentotten ein. Ihre Sprache hat merkwürdige Schnalzlaute. Sie wohnen in leicht abzubrechenden Hütten aus biegsamen Stäben.

8. Für Präparandenanstalten - S. 238

1912 - Breslau : Hirt
238 C. Länderkunde, § 371. Klima und Bewässerung. Die Randlandschaften des X er- halten im Sommer, die im 8 und W im Winter genügende Niederschläge. Zu allen Jahreszeiten ist das östliche Randgebirge reichlich befeuchtet; das Innere dagegen erhält oft erst nach jahrelanger Trockenheit Regen. Die Flüsse haben dort nur zeitweise einen zusammenhängenden Wasserfaden und bestehen meist aus Lachen; sie führen den Namen Krieks. Im 80 findet sich im Murray [mdrre] mit dem Darling das einzige Flußsystem mit dauerndem Wasser. Die Seen in der großen Ebene westlich des Darling haben geringe Tiefe, trocknen oft aus und sind an den Ufern weithin mit einer Salzkruste bedeckt. 124. Landschaft aus dern Südaustralischen Gebirge. Lichter Wald von Eukalyptusbäumen, die 100 rn und mehr Höhe erreichen, begleitet den Futz der nur in den Schluchten bewaldeten Gebirge. Am Boden des Kriek ziehen sich Wasserlachen hin. Vorn im hohen Grase stehen ein Eukalyptus und eine Akazie, in der Mitte ein Flaschenbaum und einige Drasbäume. § 372. Pflanzen- und Tierwelt. Den Wald gebieten der Rand- Landschaften, die im 0 Urwald tragen, schließen sich hier die Grasland- schasten an. Sie bilden „das große Schasparadies" Australiens. Daraus folgt die Wüste des Innern. In den trockensten Gebieten ist der Boden wüstenartig und nur spärlich mit einem harten, borstigen „Stachelschwein- grase" bedeckt, dessen Halme ohne jeden Nahrungsstoff sind. Stellenweise findet sich undurchdringliches Eukalyptusdickicht und Akaziengestrüpp, Skrnb [straf)]. — Die Tierwelt unterscheidet sich insofern von der auf anderen Erdteilen angetroffenen, als die höheren Ordnungen der Säugetiere «Wieder- käuer, Dickhäuter, Raubtiere und Affen) in Australien ursprünglich nicht auftreten, weil die Insel schon srüh von Asien losgelöst wurde. Zu den Säugetieren gehören uur der wilde australische Hund und die Beuteltiere, deren größtes, das in Herden weidende Känguruh, eiu beliebtes Jagdtier ist. Seltsam ist das eierlegende Schnabeltier.

9. Für Präparandenanstalten - S. 239

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 3. Australien und Polynesien. 239 Die artenreichere australische Vogelwelt hat sich ebenfalls in eigener Rich- tung entwickelt (schwarze Schwäne, weiße Adler, Papageien, Emu-Strauße). Die Singvögel, Fische und besonders sämtliche Haustiere (Schafe) sind erst seit der ersten europäischen Niederlassung (1788) vertreten. K 373. Bewohner. Die Urbewohner, die Anstralneger, von dunkelbrauner Hautfarbe, konnten trotz ihrer guten geistigen Begabung bei dem Mangel an Quellen und einer so beschränkten Pflanzen- und Tierwelt über ein höchst dürftiges Leben nicht hinauskommen. Fische, Muscheln, eßbare Wurzeln und Baumfrüchte, dazu die Erträgnisse der Jagd bilden ihre Nahrung. Ohne feste Wohnsitze schweifen sie in Horden im Innern umher. Zur Herstellung ihrer Wohnung befestigen sie biegsame Stäbe an beiden Enden im Boden und bedecken sie mit Blättern. Eigentümlich ist eine ihrer Waffen, der Bnmerang, ein knieförmig gebogenes Wurfholz, das nach einem Fehlwurf zum Jäger zurückkehrt. Die weiße Bevölkerung beträgt etwa 5 Mill; die Zahl der Anstralneger ist nur noch ganz gering. § 374. Der Südosten bildet in jeder Hinsicht einen Gegensatz zu dem übrigen Gebiet. Der regenspendende Wind ließ einen geschlossenen Wald auskommen, der Bauholz liefert, Schalten bietet und die Landschaft ver- fchönt. Hier barg der Boden Goldschätze, die die Einwanderer anzogen. Der von 30 kommende Regen gibt Gelegenheit zum Betrieb einer ein- träglichen Viehzucht im großen (§ 375). Darum haben sich die Europäer dieses Teiles bemächtigt und ihm ein europäisches Ansehen gegeben. 125. Artesischer Brunnen in Australien. Die australische Steppe wird nach dem Innern zu immer weiter der Kultur gewonnen durch Artesische -vrunnen, d,^ den dürren Boden in Ackerland oder in saftige Weideflächen verwandeln und Trinkwasser liefern, on Queensland ist eine riesige Zahl solcher Brunnen erbohrt, teilweise aus groher Tiefe.

10. Für Präparandenanstalten - S. 143

1912 - Breslau : Hirt
83. Pußta bei Szegedm. Wo die Pußta fruchtbaren Boden hat, verändert sie ihr Aussehen zusehends. Das von zahlreichen Rindern und Pferden belebte Weideland verwandelt sich in Ackerland. Ausgedehnte Mais-, Weizen- und Rübenfelder, auch Wiesenfluren, durch Holzzäune vor den Herden geschützt und umrahmt von Obstbäumen, Pappeln und Akazienbüschen, erscheinen als dicht beieinanderliegende Inseln in der Pußta. Bauerngehöfte senden bald hier, bald dort die Rauchsäulen ihres Herdes in die Luft. Sie sind von zahlreichen Haustieren belebt, besonders von Federvieh. Die Eisenbahnreise durch die Pußta gewährt mannigfache Abwechslung. © e 05 6 & 5 to (?Z e 4^ 03
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